Beim 1:2 gegen Preußen Münster kassierte der TSV 1860 München am Samstag die dritte Pleite in Folge. Trainer Argirios Giannikis haderte zum einen mit dem Auftreten seiner Mannschaft im ersten Durchgang und zum anderen mit einer Schiedsrichter-Entscheidung.

Im ersten Durchgang fehlte der Mut​


Drittes Spiel hintereinander gegen eine Spitzenmannschaft, dritte Niederlage in Folge: Die Löwen sind nach zwischenzeitlichen acht Partien in Serie ohne Niederlage aus dem Tritt gekommen. Den Knackpunkt für die neuerliche Pleite hatte Trainer Argirios Giannikis nach Spielende schnell gefunden: die Leistung im ersten Durchgang. "Wir haben die erste Halbzeit ein bisschen verschlafen, hatten zu viel Respekt vor dem Gegner." Gerade was Mut und Intensität angehe, habe seine Mannschaft nicht auf dem gewohnten Niveau agiert.

"Viel zu schnell haben wir die Bälle verloren. Und dann kriegen wir noch zu einem ganz ungünstigen Zeitpunkt das 0:1." Kurz vor der Pause schlug es ein. Leroy Kwadwo war mit dem Gezeigten in Durchgang eins ebenfalls nicht zufrieden: "Wir sind überhaupt nicht gut reingekommen, hatten kaum den Ball und haben den Gegner stark gemacht." Gerade gegenüber den letzten Wochen sei es "deutlich zu wenig" gewesen. Daher kam der Abwehrspieler zu dem Fazit: "Wir hätten es nicht verdient gehabt, zu gewinnen und haben verdient verloren."

"Da könnte man Rot geben"​


Im zweiten Durchgang sah Giannikis seine Mannschaft etwas verbessert, was sich mit dem Ausgleich durch den kurz zuvor eingewechselten Zwarts bezahlt machte (56.). "Kurz danach hatten wir durch Lakenmacher die Chance zum 2:1, kriegen dann wieder ein ärgerliches Gegentor", sagte der Löwen-Coach über das 1:2 nach 69 Minuten. Dem hatte 1860 dann nichts mehr entgegenzusetzen.

Möglicherweise wäre zumindest ein Punkt möglich gewesen, hätte Münster ab der 24. Minute mit einem Mann weniger weiterspielen müssen, nachdem Bazzoli rüde in Lakenmacher reingegangen war. Schiedsrichter Nico Fuchs beließ es aber bei Gelb und einer deutlichen Ermahnung – sehr zum Unverständnis von Giannikis: "Er geht mit beiden Beinen von hinten rein und hat keine Chance auf den Ball. Da könnte man Rot geben." Zumal Frey bei der Partie gegen Ulm vor zwei Wochen für ein ähnliches Foul vom Platz geflogen war. Die Niederlage allein daran festmachen wollten die Löwen aber nicht, letztlich waren die Defizite im spielerischen Bereich zu groß. "Uns fehlt derzeit, dass wir im entscheidenden Moment zuschlagen."

Löwen wollen die Ruhe bewahren​


Mit nun drei Pleiten in Folge in die Länderspielpause zu gehen, sei nicht wünschenswert, "aber wir haben von Anfang an gesagt, dass der Klassenerhalt kein Sprint, sondern ein Marathon wird", so der Deutsch-Grieche. In den vergangenen drei Partien habe das Team aber gezeigt, dass es konkurrenzfähig sei. Nach der Länderspielpause soll das im Duell mit Schlusslicht Freiburg II auch wieder in Punkte umgemünzt werden, denn nach wie vor benötigen die Löwen noch einige Zähler für den Klassenerhalt. Das ganz große Zittern beginnt angesichts von sieben Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge aber noch nicht. "Wir werden die Ruhe bewahren", betonte Giannikis, der gegen Freiburg II den gelb-gesperrten Michael Glück ersetzen muss.

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