Nicht verloren, aber auch nicht gewonnen: So stellt sich die Lage für Dynamo Dresden nach dem torlosen Remis im Topspiel gegen Ulm dar. Immerhin: Weil Regensburg zeitgleich in Lübeck unterlag, ist Dresden zurück auf Platz 2. Mit ein bisschen Glück wäre mehr möglich gewesen. Für die Partie gegen Münster in zwei Wochen hat die SGD indes gleich drei Spieler verloren.

Kutschke lässt Siegtreffer liegen​


Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als Kutschke die Riesenchance auf den Last-Minute-Treffer hatte. Nach einem kapitalen Fehlpass von Gaal lief der Dynamo-Kapitän frei auf das Tor zu, zielte aber, bedrängt von Strompf, vorbei und ließ damit die dicke Gelegenheit liegen, seine Farben an die Tabellenspitze zu schießen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Ulm kurz danach seinerseits die große Möglichkeit auf den Lucky-Punch hatte, als Kastanaras den Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten setzte. "Wenn der reingeht, weiß ich es auch nicht. Das wäre ein unfassbares Tor gewesen und hätte uns das Genick gebrochen", musste Claudio Kammerknecht im Interview mit "MagentaSport" erstmal kräftig durchatmen.

Gleichwohl trauerte der 24-Jährige dem verpassten Sieg nach: "Wir haben es nicht geschafft, uns zu belohnen." Möglicherweise hätte es zu drei Punkten gereicht, hätte sich Ehlers in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit bei einem Duell mit Scienza nicht verschätzt und den Ulmer als letzter Mann nicht zu Fall gebracht. Völlig zurecht zeigte Schiedsrichter Patrick Ittrich dem 23-Jährigen die rote Karte und sorgte damit wieder für Gleichzahl auf dem Platz, nachdem Ulms Rösch bereits nach einer halben Stunde mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war. So war die SGD lediglich 15 Minuten lang in Überzahl, anschließend sei es im Zehn gegen Zehn "sehr anstrengend" gewesen, wie Kammerknecht befand. "Alles in allem ist das Unentschieden aber in Ordnung."

Drei Spieler nun gesperrt​


Eine Einschätzung, die Trainer Markus Anfang nicht teilte. "Wir hätten das Spiel verdient gewinnen können", befand der SGD-Coach und betonte, dass "definitiv" mehr drin gewesen sei. Gerade in der ersten Halbzeit sei Dynamo "die klar bessere Mannschaft" gewesen, so der 48-Jährige. Auch hinten raus habe man gemerkt, "dass wir unbedingt gewinnen wollen. Wenn Kutschke das Ding macht, gehen wir als Sieger vom Platz". Einen Vorwurf machte er seinem Team trotz des verpassten Siegs aber nicht: "Die Jungs haben ein sehr gutes Spiel gemacht." Insgesamt sei es ein "brutal intensives Spiel von beiden Mannschaften" gewesen.

Die gute Nachricht aber: Weil Regensburg zeitgleich in Lübeck verloren hat, ist Dynamo durch den Punktgewinn zurück auf Platz 2 – wenn auch nur aufgrund der besseren Tordifferenz. Doch allein für das Gefühl ist es nicht unerheblich, auf einem direkten Aufstiegsplatz in die Länderspielpause zu gehen. In dieser steht für die SGD am 24. März das Landespokal-Viertelfinale gegen Oberligist Plauen an, ehe es am 30. März mit einem Auswärtsspiel beim formstarken SC Preußen Münster (sechs Siege in Folge) weitergeht. Neben dem rot-gesperrten Ehlers wird Anfang dann allerdings auch auf Kutschke und Will verzichten müssen, die beide zum fünften Mal Gelb gesehen haben.

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