Eigentlich schien sich Rot-Weiss Essen aus dem Aufstiegskampf nach vier sieglosen Spielen bereits verabschiedet zu haben, doch nach der 4:0-Gala gegen Borussia Dortmund II könnte womöglich doch noch etwa nach oben gehen. Trainer Christoph Dabrowski wollte nicht anfangen, zu träumen, verschloss sich aber dem aber auch nicht gänzlich.

"Das tut sehr gut"​


Viermal in Folge konnte RWE zuletzt nicht gewinnen und verlor zuhause gar zwei Spiele hintereinander. Beide Serien endeten gegen die U23 des BVB eindrucksvoll, noch dazu feierte Essen den höchsten Saisonsieg und blieb erstmals seit elf Spielen wieder ohne Gegentor. "Das tut sehr gut und gibt auch der Defensive ein gutes Gefühl", offenbarte Trainer Christoph Dabrowski nach Spielende am Mikrofon von "MagentaSport". Der 45-Jährige sprach von einem "hochverdienten" Sieg und einer "richtig geilen Teamleistung". Seine Schützlinge hätten "super Fußball" gespielt. "Wir hatten die Spielkontrollen, haben versucht, permanent nach vorne zu spielen und wurden dafür belohnt."

Kurz vor dem Pausenpfiff traf Moussa Doumbouya zum 1:0, nachdem RWE zuvor "die andere oder andere brenzlige Situation" überstehen musste und sich dabei "zu viele Ballverluste" erlaubt habe, wie der Coach bemerkte. Doch spätestens mit dem zweiten Treffer durch Doumbouya nach 58 Minuten vom Elfmeterpunkt war Essen endgültig auf der Siegerstraße. "Es freut mich mega für ihn, dass er in drei Spielen hintereinander getroffen hat", sagte Dabrowski über den Doppelpacker. "Das wird ihm viel Auftrieb geben." Doumbouya selbst zeigte sich "sehr froh" über seine beiden Tore und die drei Punkte. "Die werden uns Selbstvertrauen geben." Die eingewechselte Isaiah Young (84.) und Sascha Voelcke (90.+2) machten den Sieg schließlich perfekt.

Obuz-Verbleib "unrealistisch"​


Vorerst grüßt RWE von Tabellenplatz 5 und liegt "nur" noch sieben Punkte hinter dem Relegationsplatz. Geht also noch was nach oben? Darauf angesprochen, meinte Dabrowski: "Wir sind im Hier und Jetzt. Es bringt nichts, auf die Tabelle zu schauen und zu träumen." Gänzlich verschließen wollte sich der 45-Jährige dem aber nicht: "Es ist alles möglich. Noch stehen acht Spiele an, da gibt es eine Menge Punkte zu holen. Man sieht, wie wild die Liga ist – unten wie oben. Es kann viel passieren." Auf ein konkretes Ziel festlegen wollte er sich aber nicht: "Wir wollen Spiele gewinnen und ein gutes Endergebnis am Ende erreichen."

Auch Marvin Obuz soll dazu beitragen, ehe Essens Topscorer im Sommer zurück zum 1. FC Köln geht, von dem er lediglich ausgeliehen ist. Zwar würde Essens Coach nur allzu gerne auch in der kommenden Serie auf den 22-Jährigen setzen, weiß aber: "Das ist unrealistisch." Nicht nur aufgrund einer Transfersperre beim FC, sondern vor allem aufgrund der starken Leistungen des Offensivspielers mit bislang 20 Scorerpunkten. "Er hat in der nächsten Saison nichts mehr in der 3. Liga verloren", adelte Dabrowski den 22-Jährigen.

Zwei freie Tage​


Seiner Mannschaft gab er "aufgrund der Leistung" nun zwei Tage frei, ehe in der kommenden Woche wieder hart gearbeitet werden soll. Am Samstag steht dann ein Testspiel gegen den ukrainischen Erstligisten NK Veres aus Essens Solidarpartnerstadt Riwne an, ehe es in zwei Wochen gegen den 1. FC Saarbrücken geht. Mit einem weiteren Sieg könnte Essen den Rückstand nach oben weiter verkürzen, muss dabei allerdings auf den gesperrten Andreas Wiegel verzichten (fünfte gelbe Karte).

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