Zugunsten der Halbfinal-Partie des 1. FC Saarbrücken im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern (2. April) wurde das wenige Tage vorher stattfindende Drittliga-Spiel gegen Rot-Weiss Essen (30. März) verschoben. Der Unmut zahlreicher Fans war vorprogrammiert. Nun meldete sich die Landeshauptstadt Saarbrücken zu Wort, um die Lage zu erklären.

"Gibt uns auch nochmal mehr Zeit"​


Im Viertelfinale des DFB-Pokals stand schon alles bereit, doch wenige Minuten vor Anpfiff wurde die Partie aufgrund der Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt. Die Spieler von Borussia Mönchengladbach reisten unverrichterter Dinge aus Saarbrücken ab, flogen später im Nachholspiel auf verbessertem Rasen raus. Daraus hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seine Lehre gezogen – und verlegt deshalb aus Sicherheitsgründen die Drittliga-Partie der Saarländer gegen RWE, bevor wenige Tage später das Halbfinale im Ludwigspark angepfiffen werden soll.

"Aufgrund der außergewöhnlich hohen Bedeutung des DFB-Pokalhalbfinals im Ludwigspark gegen den FCK können wir die Entscheidung des DFB aber nachvollziehen, den Rasen nicht innerhalb weniger Tage durch ein Ligaspiel doppelt zu belasten", erklärt Baudezernent Patrick Berberich im Namen der Landeshauptstadt Saarbrücken. Der Baudezernent hebt den Vorteil der Rücksichtnahme hervor: "Diese Vorsichtsmaßnahme gibt uns auch nochmal mehr Zeit, unsere Arbeiten voranzutreiben. Unser Fokus liegt jetzt voll und ganz auf dem Halbfinale und den restlichen Spielen der Saison." Durch die jüngsten Arbeiten der Stadt am Rasen habe sich das Grün bereits "merklich verbessert". Ein Risiko bleibt anhand der Erfahrungen jedoch bestehen.

Spezielle Druckluftlanzen im Einsatz​


Berberich erklärt auch, wie es weitergehen soll. "Wir sind in enger Abstimmung mit führenden Rasenexperten, unserem externen Greenkeeper und dem DFB. Alle uns zur Verfügung stehenden Mittel zur Verbesserung des Platzes werden zurzeit genutzt", versichert der Baudezernent im Statement der Landeshauptstadt. Geplant ist, dass die Arbeiten nun die tieferen Schichten des Spielfeldes betreffen. Spezielle Druckluftlanzen werden seit Montag eingesetzt, um die Staunässe zu verringern. Mit dem Einschub von Kies und Sand soll zudem ein besserer Ablauf der Wassermassen gelingen. Auch die Aufnahmekapazität des Rasens werde dadurch gesteigert.

"Wir arbeiten in den kommenden Tagen daran, den Wasserabfluss auf allen Ebenen zu verbessern. Zudem wird der Platz gewalzt, gedüngt und gemäht", erklärt Berberich optimistisch. Auf Anraten des DFB kommt inzwischen auch ein spezielles Gerät zur Druckluftinjektion zum Einsatz. Der Baudezernent erhofft sich, dass dadurch "das DFB-Pokalhalbfinale und die restlichen Spiele der Saison auf einem ordentlichen Rasen stattfinden" können.

Spielortverlegung vorbehalten​


Andernfalls droht eine Spielortverlegung seitens des DFB. Das Recht, die noch anstehenden Heimspiele des FCS in ein anderes Stadion zu verlegen, um "die Integrität der Wettbewerbe zu schützen und den vorgesehenen Rahmenterminkalender einzuhalten", behält sich der DFB vor – sofern es der Stadt Saarbrücken nicht gelingen sollte, den Rasen im Ludwigspark "mittels umfangreicher Maßnahmen in einen spielfähigen Zustand zu versetzen". Spätestens in der Woche nach dem Pokalspiel soll der Spielort für die Partie gegen RWE am 24. April bekannt gegeben werden.

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