Vier Tage nach dem sensationellen Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals steht für den 1. FC Saarbrücken am Samstag bei der Partie in Duisburg wieder der raue Liga-Alltag an. Können die Saarländer die Pokal-Euphorie mitnehmen?

"Sie stehen mit dem Rücken zur Wand"​


Bis 5 Uhr morgens wurde er gefeiert, der Last-Minute-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach und der damit verbundene Einzug ins DFB-Pokalhalbfinale. Doch bereits am Tag danach habe der Fokus wieder voll auf der Liga gelegen, versicherte Lukas Boeder am Freitag. Der FCS tut in der Tat gut daran, fokussiert nach Duisburg zu fahren, schließlich sind die Saarländer im Liga-Alltag nur Mittelmaß und liegen zehn Punkte hinter den anvisierten Aufstiegsplätzen. Auch Trainer Rüdiger Ziehl betonte: "Wir sind gut beraten, jede Aufgabe für sich anzugehen und nicht den zweiten Schritt vor dem ersten zu gehen. Wir können es nicht verhindern, dass im Umfeld über das Pokalspiel gesprochen wird, aber unser Augenmerk gilt der Partie beim MSV." Er mache sich "keine Sorgen, dass es von der Motivation schlecht wird. Die Mannschaft ist total fokussiert."

Angesichts der Tatsache, dass die Zebras den drittletzten Tabellenplatz belegen, reist der FCS als Favorit an. "Sie stehen mit dem Rücken zur Wand, haben aber mehr Qualität, als es der Tabellenplatz aussagt, und im Winter noch einmal nachgerüstet", warnt Ziel aber davor, die Zebras zu unterschätzen. Zumal die Duisburger drei der letzten fünf Partien gewinnen konnten, darunter zweimal in Folge vor eigener Kulisse. Saarbrücken will dagegenhalten. "Wir bereits bewiesen, dass wir nach Pokalspielen in der Lage sind, den Schalter wieder umzulegen." Eine Niederlage gegen Köln, ein Remis gegen Sandhausen und ein 4:0 gegen Freiburg II stehen nach den letzten Auftritten im DFB-Pokal zu Buche.

Sontheimer gesperrt, Trio kehrt zurück​


Im Vergleich zum Gladbach-Spiel muss der FCS auf den gesperrten Patrick Sontheimer verzichten. "Dafür sind Spieler wie Calogero Rizzuto, Simon Stehle oder Julius Biada wieder voll belastbar", so Ziehl. "Wir haben Qualität, eine hohe Auswahl und werden sehen, wer die nötige Frische mitbringt." Boeder, der auf seinen Ex-Verein trifft, erwartet eine anspruchsvolle Aufgabe in einem gut gefüllten Stadion. "Die Fans werden den MSV nach vorn peitschen. Der Kessel wird brennen. Auf der anderen Seite haben wir das letzte Spiel dort auch noch nicht vergessen."

In vergangene Saison reichte es am vorletzten Spieltag trotz einer Vielzahl von Chancen nur zu einem 2:2, wodurch den Saarländern die nötige Punkte zum Aufstieg fehlten. Am Samstag soll mit großer Euphorie im Rücken nun ein Sieg her – auch, um eventuell doch nochmal oben angreifen zu können. Die Mannschaft habe die Hoffnung laut Boeder noch nicht aufgeben: "Wir glauben daran, dass noch was geht. Dafür brauchen wir jetzt alle Punkte, die es gibt." 1.200 Fans werden den FCS am Samstag begleiten.

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