Wochenlang flogen zu Beginn des Jahres aufgrund von Protesten gegen die Investoren-Pläne der DFL Gegenstände wie Tennisbälle während der Partien auf den Rasen, was teilweise für lange Spiel-Unterbrechungen sorgte. Nun hat der DFB bekanntgegeben, wie die Proteste geahndet werden sollen.

Pauschalbeträge mit bis zu 15.000 Euro​


Vorgesehen ist demnach, dass nicht jeder Tennisball einzeln gezählt wird. Stattdessen soll mit Pauschalbeträgen gearbeitet werden. In der 3. Liga sollen diese – je nach Länge der Unterbrechung – abgestuft zwischen 2.500 und 15.000 Euro bei Extremfällen liegen. In der 2. Liga sind es zwischen 5.000 und 30.000 Euro, in der Bundesliga 10.000 bis 50.000 Euro. Gab es keine Spielunterbrechung durch das Werfen der Gegenstände, werden pauschal lediglich 1.250 Euro in der 3. Liga fällig (2. Liga: 2.500 Euro / Bundesliga: 5.000 Euro). Zudem wird jeweils ein sogenannter Strafnachlass in Höhe von etwa einem Drittel der beantragten Geldsumme inkludiert sein, der auf Anregung des Kontrollausschusses von den Vereinen für Fandialoge genutzt werden könnte. In den kommenden Tagen sollen die ersten Strafanträge an die betroffenen Vereine verschickt werden.

Dr. Anton Nachreiner, der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses, erklärt dazu: "Es war von vornherein klar, dass wir keine Flummis und Tennisbälle zählen, sondern mit Pauschalbeträgen arbeiten werden, so wie wir es bei vergleichbaren Fällen in der Vergangenheit auch getan haben." An einem friedlichen Protest sei nichts auszusetzen. "Aber Gegenstände, die in den Innenraum fliegen, können dort befindliche Personen gefährden, und Unterbrechungen stehen einem reibungsfreien Ablauf des Spielbetriebs entgegen. Deshalb werden dafür wie üblich Sanktionen beantragt."

"Grenzen überschritten"​


Auch Thomas Bergmann, der für Rechtsangelegenheiten zuständige DFB-Vizepräsident, betont, dass nicht der Protest an sich sanktioniert werden soll: "Aber wenn Spiele unterbrochen werden müssen, dann sind natürlich Grenzen überschritten." Das Vorgehen des Kontrollausschusses sei bewusst "ausgesprochen moderat" und mit dem Präsidium abgestimmt. Gleichsam ergänzt Kontrollausschuss-Vorsitzender Nachreiner, dass zukünftige Unterbrechungen wegen geworfener Gegenstände beziehungsweise daraus resultierende Spielunterbrechungen wieder härter bestraft würden: "Die jetzt abgestimmte Linie betrifft ausschließlich die Würfe der letzten Wochen im Zusammenhang mit dem Investoren-Thema."

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