Als "eine Art Endspiel" hatte Waldhof-Verteidiger Lukas Klünter die Partie gegen seinen Ex-Verein Arminia Bielefeld (Freitag, 19 Uhr) zuletzt bezeichnet. Eine Titulierung, die mit Blick auf die Tabelle ohne Frage zutrifft. Dennoch wollen die Kurpfälzer auch mit einer gewissen Lockerheit in die Partie gehen – und eine "Euphorie auslösen".

"Mit Spaß und Leidenschaft" agieren​


Bei der Pressekonferenz am Donnerstag redete Trainer Marco Antwerpen nicht lange drumherum: "Wir wissen um die Bedeutung des Spiels. Solche Partien müssen wir gewinnen, um weiter dabei zu sein", sagte der 52-Jährige. Von einem Endspiel sprach Antwerpen zwar nicht, doch klar ist: Im Falle einer Niederlage könnte der Rückstand auf das rettende Ufer auf bis zu sechs Punkte anwachsen. Die Arminia wäre dann sogar schon acht Zähler entfernt. Doch mit derlei Szenarien wollen sich die Kurpfälzer im Vorfeld nicht beschäftigen, könnte das doch zu einer Blockade im Kopf führen.

"Wir brauchen in unserer Situation die nötige Lockerheit und versuchen, das in die Mannschaft zu bekommen", betonte Antwerpen und warb trotz der prekären Tabellenlage dafür, "mit Spaß und Leidenschaft" in die Partie zu gehen. Zudem setzt der Waldhof-Coach auf die Fans. "Wir wollen eine gewisse Euphorie auslösen und alles, was drum herum passiert, mitnehmen." Über 10.000 Tickets sind bereits verkauft, entsprechend stimmungsvoll dürfte es werden. "Das muss dich pushen und über den Platz tragen." Gerade in den letzten Minuten der Partie könnten dadurch nochmal ein paar extra Prozente freigesetzt werden. Die Vorfreude ist bereits groß: "Flutlichtspiele machen immer Riesenspaß."

Fokus auf dem Verteidigen von Standards​


Auf Spaß allein setzte Antwerpen unter der Woche aber nicht, vielmehr sei vor allem das Verteidigen von Standards trainiert worden. "Da haben wir noch eine große Baustelle." Auch gegen Köln schlug es wieder zweimal nach einem ruhenden Ball ein – sehr zum Ärger von Antwerpen: "Solche Spiele können wir uns nicht mehr erlauben." Einmal mehr forderte der 52-Jährige, die Konzentration in allen Phasen des Spiels hochzuhalten. "Die Fehlerhäufigkeit ist zu hoch. Daran müssen wir arbeiten." Nicht zur Verfügung stehen wird Kevin Goden, der mit Muskelproblemen ausfällt. Wer den 25-Jährigen ersetzen wird, ist noch offen. "Wir haben verschiedene Optionen." Eine davon heißt Martin Kobylanski, der als Joker zuletzt immer wieder für frischen Wind sorgte.

Wie die Mannschaft aufläuft, das wird Antwerpen künftig auch mit Michael Boris besprechen, der seit Mittwoch neuer Co-Trainer ist und den freigestellten Theodoros Dedes ersetzt. "Wir sind sehr glücklich, dass er sich dazu bereiterklärt hat, uns in den letzten neun Partien zu unterstützen", betonte Mannheims Chefcoach und sprach von einem "absoluten Freundschaftsdienst". Denn normalerweise sei Boris "in anderen Gefilden angesiedelt". Klar ist bereits: Trotz der anstehenden Länderspielpause soll auch in der kommenden Woche intensiv trainiert werden. "Wir sind nicht in der Lage, um uns zurückzulehnen." Denn selbst bei einem Sieg könnte Mannheim noch immer unter dem Strich stehen.

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