Dynamo Dresden hat im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga einen Rückschlag hinnehmen müssen und zum Abschluss des 23. Spieltages durch zwei krasse Abwehrfehler mit 1:2 gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund verloren. Die Sachsen waren lange Zeit absolut dominant, konnte diese Überlegenheit aber nicht in Tore ummünzen und müssen die Tabellenführung nun wieder an Regensburg abgeben.

Elongo-Yombo nutzt Meiers Patzer zur Führung​


Verglichen mit dem 2:0 bei Waldhof Mannheim tauschte Markus Anfang auf zwei Positionen. Zimmerschied war gelb-gesperrt und Kutschke saß etwas überraschend auf der Bank. Für sie spielten Borkowski und Meißner. Auf der anderen Seite rotierte Jan Zimmermann ordentlich durch. Lotka, Morey, Azhil, Bamba und Pohlmann machten Platz für Ostrzinski, Pfanne, Michel, Hettwer und Butler.

Dortmund startete rau in die Begegnung und wurde dafür schon nach ein paar Minuten mit der ersten gelben Karte für Aidonis belegt (8.). Dresden nahm gleich zu Beginn das Ruder des Handelns in die Hand und erspielte sich klare Feldvorteile. Borkowski hatte den ersten gefährlichen Abschluss zu verzeichnen, Suver grätschte aber im letzten Moment dazwischen (12.). Wie aus dem Nichts gingen die Gäste dann in Führung. Meier spielte einen viel zu kurzen Rückpass auf Broll, Elongo-Yombo spritzte dazwischen und sicherte sich die Kugel. Seinen ersten Abschluss konnte Broll noch parieren, beim Nachschuss war er aber chancenlos (23.).

Dresden zeigte sich wenig geschockt vom Rückstand. Immer wieder war es der sehr aktive Lemmer, der Dortmund das Leben schwermachte. Mal schoss er aus der Distanz, mal blieb sein letzter Pass in der vielbeinigen Defensive der Gäste hängen. Kurz vor der Halbzeit hatte ein Großteil der Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen. Suver klärte unzureichend, und der Ball landete vor Hauptmanns Füßen. Mit ganz viel Gefühl schoss er an den rechten Pfosten (39.). Zum Halbzeitpfiff holte sich Pfanne noch eine Verwarnung ab, nachdem er sich etwas zu lautstark beim Schiedsrichter über eine Entscheidung beschwert hatte (45.+2).

Hauptmann verpasst Siegtreffer, Bamba eiskalt​


Der BVB, der in der ersten Halbzeit nicht wirklich aktiv am Spiel teilgenommen hatte, kam wie verwandelt aus der Kabine. Eberwein flankte die Kugel butterweich in die Mitte, wo Butler sie an die Latte nickte (47.). Doch auch Dynamo kam motiviert aus der Halbzeit. Lemmer marschierte über links und zog Richtung Strafraum, da brauchte es schon Suver und Pfanne, um den umtriebigen Dresdner zu stoppen (53.). Markus Anfang reagierte auf die bis dato nicht zufriedenstellenden Abschlüsse seiner Mannschaft und brachte Kutschke und Cueto für Borkowski und Herrmann (64.). Einer der Wechsel zeigte direkt Wirkung. Cueto brachte den Ball per Dribbling gefährlich in den Strafraum, Kutschke ließ für Lemmer durch, und dessen Abschluss haute sich Ostrzinski dann mehr oder weniger selbst ins Tor (65.).

In der Folgezeit war es immer wieder Lemmer, den der BVB so gar nicht in den Griff bekam. Letztlich fehlte es Dynamo aber an Durchschlagskraft im letzten Drittel. Zimmermann versuchte es dann mit zwei Wechseln, Otuali und Aning kamen für Aidonis und Butler (70.). Ostrzinski konnte noch zweimal auf sich aufmerksam machen. Zum einen, als er einen Freistoß von Meißner aus der Gefahrenzone boxte (81.). Zum anderen, als er sich wiederholt zu viel Zeit beim Abstoß ließ und dafür eine Verwarnung erhielt (84.). Dann die Riesenchance für Dynamo: Nach einer Hereingabe stand Hauptmann frei vor dem Tor, setzte den Ball aus drei Metern aber an den Pfosten (86.) Im direkten Gegenzug klingelte es nur 21 Sekunden später dann auf der anderen Seite. Und wieder war es ein kapitaler Abwehrfehler. Dieses Mal patzte Bünning, als er gegen Bamba den Ball verlor. Frei vor dem Kasten behielt der 19-Jährige die Nerven und traf zum 2:1. Mit der letzten Aktion des Spiels wäre Dynamo in der sechsten Minute der Nachspielzeit fast noch zum Ausgleich gekommen, doch Pfanne verhinderte auf der Linie stehen, dass ein Meißner-Schuss den Weg ins Tor fand. Aufgrund einer Abseitsposition hätte der Treffer aber ohnehin nicht gezählt.

Durch den Sieg schiebt sich der BVB, das nach Regensburg nun auch Dresden schlug und damit seit sechs Spielen ungeschlagen ist, auf den achten Tabellenplatz. Dresden verpasst durch die unerwartete Niederlage – es war die zweite Heim-Pleite in Folge, den Sprung zurück an die Spitze und ist Zweiter. Am kommenden Sonntag gastiert Dynamo in Ingolstadt, Dortmund empfängt bereits am Freitag den 1. FC Saarbrücken.

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