Zum Auftakt des 24. Spieltages kam der 1. FC Saarbrücken trotz 82-minütiger Überzahl nicht über ein 1:1 bei Borussia Dortmund II hinaus. Nachdem Elongo-Yombo die Westfalen nach 26 Minuten per Traumtor in Führung gebracht hatte, kam der FCS durch Manuel Zeitz lediglich noch zum Ausgleich (86.) und wartet damit weiter auf den ersten Sieg im neuen Jahr. Der BVB hingegen bleibt ungeschlagen.

Michel fliegt früh – Elongo-Yombo trifft sehenswert​


Beinahe eine halbe Startformation fehlte den Saarbrückern beim Gastspiel in Dortmund. Neben den Langzeitverletzten standen auch die gesperrten Biada, Rizzuto und Uaferro nicht zur Verfügung. Zudem wich Becker nach dem 0:2 gegen Ingolstadt verletzungsbedingt, sodass nun Boeder, Civeja und Günther-Schmidt in der Elf von Trainer Rüdiger Ziehl starteten. Die Dortmunder, die gut ins neue Jahr gekommen waren und zuletzt mit 2:1 in Dresden gewannen, tauschten im Namen von Trainer Jan Zimmermann lediglich einmalig: Azhil kehrte nach abgesessener Gelb-Sperre zurück und verdrängte Butler. Der FCS begann indes munter und kam durch Brünker, welcher von Gaus gefunden wurde, zu einer ersten Gelegenheit, doch reichte das lange Bein des Stürmers nicht mehr für einen kontrollierten Abschluss (4.).

In der 8. Spielminute schien das Spiel dann vollkommen in die Richtung der Saarländer zu kippen: Bei einem hohen Ball übersah Dortmunds Michel Gegenspieler Günther-Schmidt und traf diesen mit den Stollen voraus empfindlich an Hals und Gesicht. Schiedsrichter Timon Schulz blieb keine Wahl: Rot für den Dortmunder. Nochmals acht Minuten dauerte es, bis der Offensivspieler – nun mit Turban – wieder am Geschehen teilnehmen konnte, in der Zwischenzeit agierten die Saarländer in Unterzahl. Allerdings sah er, dass seine Mitspieler mit einem Mann mehr durchaus Schwierigkeiten hatten, sich Chancen zu erspielen. Groß war die Empörung dann auch nach 19 Minuten, als Naïfi in den Sechzehner zog und auf Semic auflief, was jedoch nicht für einen Strafstoß reichte. Das Spiel verlor immer mehr an Tempo, ehe beinahe vollständige Lethargie herrschte.

In ebendiese Lethargie folgte dann der Schock für den FCS. Ein schnelle Kombination infolge einer Unsicherheit von BVB-Keeper Ostrzinski, der ein ums andere Mal wackelte, landete Stürmer Elongo-Yombo, der sich etwas Raum verschaffte, unnachahmlich abzog und perfekt unter die Latte zum 1:0 für die Hausherren einschoss (26.). Ein absolutes Traumtor. Auch in der Folge änderte sich wenig an der Statik des Spiels. Der FCS hatte viel Ballbesitz, konnte aber nicht viel damit anfangen – wenngleich Halbchancen zuhauf verbucht werden konnte. Beispielsweise in der 38. Minute fehlten Brünker bei einem eingesprungenen Versuch nur wenige Zentimeter. Die beste Chance eröffnete sich dem Gast dann in der letzten regulären Minute, als Gaus nach einer Ecke am zweiten Pfosten an die Kugel kam, diese aber überhastet über den Kasten drosch. Somit ging es mit der knappen BVB-Führung in die Kabinen.

FCS gelingt nur der Ausgleich​


Ohne personelle Veränderungen ging es in den zweiten Durchgang. Elongo-Yombo spielte früh seine Geschwindigkeit aus und wurde gelegt, wofür Naïfi den gelben Karton gezeigt bekam (47.). Ansonsten ging es dort weiter, wo der erste Durchgang aufgehört hatte: Der FCS hatte mehr Spielanteile, war aber ungefährlich. Nach einer langen Ballstafette verlor der FCS am gegnerischen Strafraum die Kugel, ehe der BVB das Spiel dann schnell machte. In der Gefahrenzone entschied sich Hettwer jedoch falsch, sodass der Konter verpuffte. Ziemlich genau nach einer Stunde hätten die Saarbrücker den Ausgleich dann allerdings machen müssen. Völlig frei kam Günther-Schmidt aus drei Metern zu einem Kopfball, den er jedoch direkt in die Arme von Ostrzinski beförderte. Es war die letzte Aktion des Schienenspielers, der fortan durch Stehle ersetzt wurde.

Statt neuem Esprit hagelte es dann aber fast das zweite Gegentor. Wieder konterten die Schwarz-Gelben im hohen Tempo, sodass Hettwer seitlich vor dem Tor auftauchte, mit seinem Abschluss im Eins-gegen-Eins dann hingegen an Torwart Schreiber (64.). Ziehl tauschte zur nahenden Crunchtime abermals und schickte Di Michele Sanchez für Gaus aufs Feld (68.). Es war der Startschuss turbulenterer Minuten. Zunächst sah Kerber nach 70 Minuten für ein neuerliches Foul an Elongo-Yombo Gelb, ehe Boeder BVB-Schlussmann Ostrzinski mit einem durchaus satten Schuss prüfte. Dieser lenkte das Leder über die Latte (72.). Wiederum zwei Zeigerumdrehungen später kam Naïfi bei einem versuchten Volley und Kontakt am Fuß im Strafraum zu Fall, bekam aber keinen Pfiff. Die Hausherren konterten wieder schnell. Am Ende kam Azhil zu einem Abschluss aus gut zehn Metern, setzte diesen jedoch ins Außennetz.

Die finale Phase war jetzt angebrochen. Auch nun kam der FCS dem Ausgleich durchaus nahe. So versuchte sich Brünker mit einem Schuss aus dem Rückraum, den Semic gerade noch so vor der Torlinie blocken konnte (80.). Dass der Ausgleich in der Luft lag, war nicht mehr zu verkennen – und so sollte er auch noch fallen. In der 86. Spielminute brachte Rabihic einen Freistoß perfekt an den zweiten Pfosten, wo der eingelaufene Zeitz ins lange Eck einköpfte. Das verdiente 1:1. Der FCS hatte aber noch nicht genug und wollte nun mehr. In der angelaufenen Nachspielzeit war es dann wieder Zeitz, dessen Kopfball jedoch auf dem Tordach landete (90.+1.). Ein weiterer Schuss von Rabihic wurde geblockt (90.+2.). Somit blieb es bei der Punkteteilung, der aufgrund der langen Überzahl etwas wenig für den FCS sein dürfte. Schließlich sind die Saarländer weiter sieglos im neuen Jahr und belegen lediglich Rang zehn. Der BVB hingegen bleibt ungeschlagen in 2024 und nimmt Platz 7 ein. Weiter geht es für die Schwarz-Gelben in der kommenden Woche in Köln. Saarbrücken hat unter der Woche das Highlightspiel im Pokal gegen Mönchengladbach. Am Wochenende wartet dann Unterhaching.

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