Der SSV Ulm 1846 arbeitet weiter mit Hochdruck an der Sensation des Durchmarschs in die 2. Fußball-Bundesliga und ließ sich dabei auch von der Zweitvertretung des SC Freiburg nicht aus dem Tritt bringen – 2:1 hieß es nach 90 Minuten bei den bereits abgestiegenen Breisgauern. Mit nun 68 Punkten liegen die Spatzen bei drei noch ausstehenden Spielen ganze sieben Zähler vor Preußen Münster, die den Relegationsplatz bekleiden. Der SC ziert mit 24 Punkten das Tabellenende.

Ulmer Dauerfeuer in der Anfangsphase​


Freiburgs Trainer Thomas Stamm nahm im Vergleich zum 0:2 in Münster zwei Änderungen in der Startelf vor. Ambros und Breunig begannen für Fahrner und Baur, die beide eine Verletzung auskurieren. Sein Namensvetter Thomas Wörle sah sich zu einem Wechsel gezwungen. Der gelbgesperrte Higl wurde durch Kastanaras ersetzt. Bei einem Sieg – so viel war klar – hätte Ulm bereits sieben Punkte Vorsprung auf Münster auf Rang drei.

Ulm zeigte gleich zu Beginn, dass es heute nur in eine Richtung gehen sollte. In den ersten neun Minuten verzeichneten die Spatzen schon drei gefährliche Abschlüsse. Chessa, Stoll und Rösch wühlten die SC-Defensive ordentlich auf (5./7./9.). Nachdem die Anfangsoffensive abgeflaut war, kamen auch die Hausherren etwas ins Spiel. Trotzdem gab es den ersten Abschluss erst in der 22. Minute. Ambros spielte eine schöne Flanke auf Al Ghaddioui, der seinen Kopfball neben das Tor setzte. Die erste Verwarnung gab es aufseiten des SSV. Brandt kam vor den Augen des Unparteiischen gegen Lienhard klar zu spät (23.).

In der Folgezeit presste Ulm oft sehr hoch, allerdings nicht durchgehend. Immer wieder ließen sie sich etwas fallen, um dann auf Umschaltsituationen zu lauern, die sich allerdings nur sporadisch boten. Ein Freistoß aus dem Halbfeld sorgte für die nächste gefährliche Aktion der Gäste. Freiburg bekam den Ball im eigenen Strafraum nicht geklärt, Scienzas Schuss aus der Distanz ließ aber keine Sorgenfalten auf Sauters Stirn entstehen (32.). Angestachelt von dem ständigen Druck schaffte es Freiburg danach erstmals, sich länger in der Hälfte der Gäste festzusetzen. Die in den Strafraum segelnden Flanken pflückte Ortag alle souverän runter. Folgerichtig ging es dann torlos in die Kabinen.

Gaals Treffer stößt das Tor zur Zweitklassigkeit auf​


Beide Teams kamen personell unverändert aus der Pause. Wie schon im ersten Durchgang suchten die Spatzen ihr Heil in der Offensive – und wurden dafür belohnt. Eine schöne Kombination über Rösch und Chessa schloss Maier aus fünf Metern ab (51.). Unglücklicherweise für den SC fälschte Bichsel die Kugel noch leicht ab, sodass Sauter ohne Chance war. Die Hausherren zeigten sich – etwas überraschend – wenig geschockt von dem Rückstand. Nur fünf Minuten später war es Breunig, der einen Handelfmeter souverän verwandelte (56.). Stoll hatte zuvor einen Ball mit weit ausgestrecktem Arm geblockt. Direkt nach dem Gegentreffer nahm der SSV das Heft des Handels wieder in die Hand und kam durch Torschütze zu einem Abschluss nach einer Ecke (64.).

Ab der 75. Minute spielten beide Mannschaften mit offenem Visier. Erst pfiff Reicherts Volley knapp am Tor vorbei, dann hatte Manzambi bei einem Schlenzer auf der anderen Seite ebenso wenig Glück. In der 82. Minute gab es dann im gut gefüllten Gästeblock kein Halten mehr. Gaal stieß mit seinem Treffer zum 2:1 das Tor zur 2. Bundesliga ganz weit auf. Stoll rettete die Kugel nach einer Ecke vor dem Toraus, sodass eben jener Gaal aus kurzer Distanz abstauben konnte. Mit einem Sieg kann der SSV den Aufstieg nächste Woche gegen Viktoria Köln schon klarmachen. Vorher steht am Mittwoch aber noch das Landespokal-Halbfinale bei der SG Sonnenhof Großaspach an. Freiburg kann am kommenden Wochenende erneut in den Aufstiegskampf eingreifen und bekommt es mit Jahn Regensburg zu tun.

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