Nach dem 1:3 gegen Jahn Regensburg hat Preußen Münster auch das zweite Spitzenspiel in Folge verloren. 0:2 hieß es beim SSV Ulm 1846 nach 90 Minuten. Münsters Trainer Sascha Hildmann sah ein gutes Auswärtsspiel seines Teams, konnte eine Entscheidung des Schiedsrichter-Gespanns aber so gar nicht nachvollziehen.

"Mehr Foul geht nicht"​


Es lief die 58. Spielminute im Ulmer Donaustadion. Der SSV führte durch ein frühes Tor von Higl mit 1:0, als Münsters Grodowski seinem Gegenspieler Strompf enteilte und mit dem Ball am Fuß auf den herausstürmenden Ortag im Tor der Hausherren zu lief. Im nächsten Moment gab es einen Zusammenprall zwischen den drei Beteiligten, an dessen Ende Grodowski am Boden lag und einen Strafstoß forderte. Der Pfiff blieb allerdings aus.

Münsters Trainer Sascha Hildmann wusste schon während des Spiels, dass es einen Strafstoß hätte geben müssen, bei der Betrachtung der TV-Bilder nach dem Spiel wurde die Situation für ihn allerdings noch einmal deutlicher: "Das ist für mich ein klarer Elfmeter. Es ist nicht Strompf, sondern der Torwart, der bügelt ihn voll weg." Dem 52-Jährigen fiel es sichtlich schwer sich zu beruhigen: "Mehr Foul geht nicht, das habe ich dem Schiedsrichter auch so gesagt." Es hätte wohl diesen einen besonderen Moment gebraucht, um gegen eine starke Ulmer Mannschaft etwas Zählbares mitzunehmen, befand der Fußballlehrer: "Manchmal braucht es dieses Momentum. Das wäre heute der Elfmeterpfiff gewesen. Mit dem 1:1 kommt vielleicht die Wende, dem war aber nicht so," resümierte Hildmann frustriert.

SCP erkennt Stärke des SSV an​


Wie stark der Gegner wirklich war, das bekamen die Preußen auf dem Platz zu spüren. Trotz einer engagierten Leistung fehlte bei den Adlerträgern die letzte Idee, der letzte Pass, um dem Gegner gefährlich zu werden. Geburtstagskind Gerrit Wegkamp sah eine Mannschaft, die "brutal gut verteidigt hat, sowohl im Kollektiv, als auch als Einzelspieler". Auch Simon Scherder befand, dass seine Kollegen und er zwar "mehr Ballbesitz hatten, aber sobald es Richtung Tor ging, konnten wir uns nicht richtig durchsetzen". Dem widersprach auch Hildmann nicht, der meinte, dass sich sein Team "in den entscheidenden Momenten, in letzter Linie nicht richtig durchsetzen konnte".

"Aufrappeln, das Spiel analysieren und dann weitermachen" – das ist die Marschroute, die der Übungsleiter auf der Pressekonferenz nach dem Spiel vorgab. Von den zwei Niederlagen in Serie wollte er sich die bisher überdurchschnittlich gute Saison nicht kaputtreden lassen. Schließlich steht Münster mit 55 Punkten nach wie vor auf dem Relegationsrang, wenngleich der Rückstand auf Ulm nun auf sieben Zähler angewachsen ist. Die nächste Chance auf Punkte gibt es am kommenden Sonntag, dann empfangen die Preußen Schlusslicht Freiburg II. Ulm trifft – ebenfalls am Sonntag – im absoluten Spitzenspiel auf Jahn Regensburg.

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