„Dann haben wir ein Herzschlagfinale!“ – Rot-Weiss Essen

Duellcheck: RWE möchte gegen 1860 München vorlegen und Traum von der Relegation hochhalten.​

Serie bitte fortführen! Die Rot-Weiss Essen-Profis jubelten in den letzten drei Heimspielen jeweils viermal.

Serie bitte fortführen! Die RWE-Profis jubelten in den letzten drei Heimspielen jeweils viermal. (Foto: Hüßen)

Da ist noch was drin! Tabellenvierter Rot-Weiss Essen möchte am Freitag (10. Mai, 19.00 Uhr) das letzte Heimspiel der laufenden Drittliga-Saison 2023/24 gewinnen und so eine Woche vor dem Staffelfinale den Druck auf Jahn Regensburg (Sa., 14.00 Uhr, gegen Viktoria Köln) an Relegationsplatz drei erhöhen. Gegner 1860 braucht am 37. Spieltag allerdings auch dringend einen Dreier, andernfalls könnten die „Löwen“ je nach Ergebnissen der Konkurrenz ein ungewollt spannendes letztes Drittliga-Wochenende in Abstiegssorge und gar den Sturz in die Bayern-Regionalliga erleben. Mehr über zwei Kontrahenten in ganz unterschiedlichen Situationen: Hier kommt der Duellcheck.

Die Ausgangslage:​


Lucas Brumme hadert im eiskalten München vor der TV-Kamera. Als „komplett vermeidbar“ beschreibt der Außenverteidiger die 0:2-Niederlage bei 1860. Vor drei Monaten im Februar hatte Rot-Weiss Essen im Nachholspiel die Chance verpasst, den dritten Rang zu erobern. Jeder Rot-Weisse fühlte Brumme nach.

Das 0:2 in Sandhausen vergangenen Samstag holte diesen Schmerz wieder hervor. Für eine Dreiviertelstunde schien die Chance auf die 2. Bundesliga, gar der direkte Aufstieg, zum Greifen nah. Regensburg an Rang zwei, letzte Woche wie heute vier Punkte vor RWE, verlor vor Anpfiff des Nachmittagsspiels überraschend bei Tabellenschlusslicht Freiburg (1:3). Mit drei Punkten beim SVS hätte RWE voll im Rennen um den Sprung in die ganz große Fußballwelt gesteckt – und das trotz des Münster-Siegs, jetzt Zweiter mit sechs Punkten Vorsprung, einen Tag später (1:4 gegen Saarbrücken).

„Enttäuscht“ sei sein Team, beschreibt Chef-Trainer Christoph Dabrowski nach der Schlappe gegen Sandhausen, dennoch glaube „man weiter daran, noch etwas erreichen zu können“.

Die Rot-Weissen stecken nicht auf! Gewinnt RWE im Freitagspiel gegen 1860 und Tabellendritter Regensburg Samstag daheim gegen Viktoria Köln nicht, „haben wir ein ‚Herzschlagfinale‘. Dann ist für uns alles möglich“, legt Dabrowski unter der Woche nach. Sportdirektor Christian Flüthmann ergänzt darum: „Wir wollen die Überzeugung ausstrahlen, am Saisonende etwas ganz Besonderes schaffen zu können.“

Überhaupt: Für die breite Brust hat RWE im Stadion an der Hafenstraße allen Grund! In den letzten drei Heimspielen gegen Dortmund (4:0), Duisburg (4:1) und Ingolstadt (4:0) netzte die Dabrowski-Elf zwölfmal. Das schaffte kein Drittligist seit 2008/09 zuvor, wie die Drittliga-Experten des MAGENTA-„4zu3“-Podcasts jüngst herausstellten! 38 Punkte in 18 Heimspielen bedeuten zudem die höchste Punktausbeute aller Konkurrenten. Münster, Ulm und Aue punkteten im eigenen Terrain genauso viel.

Kein Wunder, dass der Heimbereich da zum dritten Mal in Folge ausverkauft ist. Coach Dabrowski weiß: Der „Faktor Hafenstraße“ spielt eine entscheidende Rolle. „Unsere Fans werden voll da sein“, ist er sich sicher.

„Dann haben wir ein Herzschlagfinale!“ – Rot-Weiss Essen

Chef-Trainer Dabrowski setzt auf den „Faktor Hafenstraße“ und damit die Kraft von den Tribünen. (Foto: Endberg)

Mit vereinter Kraft soll so beim VfB Lübeck (Sa., 18. Mai, 13.30 Uhr) ein echtes Kopf-an-Kopf-Fernduell mit Regensburg möglich werden. Um das zu erleben, müssen Felix Götze, Vinko Sapina, Torben Müsel, Eric Voufack und Moussa Doumbouya gegen 1860 München Vorsicht in Zweikämpfen walten lassen. Allen drohen Gelbsperren.

Schon im Spiel gegen München passen Andreas Wiegel, Aaron Manu (beide Knieprobleme) und Ekin Celebi (Schulterprobleme). Hinter den Einsätzen von Sascha Voelcke, Lucas Brumme (beide Pferdekuss), Sandro Plechaty (muskuläre Probleme) und Thomas Eisfeld (Schlag auf den Fuß) stehen Fragezeichen. „Alle haben Mittwoch individuelle Einheiten absolviert. Donnerstag trainieren sie mit. Überstehen sie das gut, sind sie eine Option für Freitag“, lässt Dabrowski wissen.

Das Hinspiel:​


Nachdem Schneemassen die Spielaustragung und damit auch möglichen Essener Siegestaumel im Grünwalder Stadion Anfang Dezember verhinderten, ließen am 06. Februar Treffer von Fynn Lakenmacher (33.) und Julian Guttau (47.) den rot-weissen Partyplan bei einer 0:2-Niederlage platzen.

„Die Reaktion nach den Gegentoren war enttäuschend“, makelte Dabrowski. „Uns hat die Energie gefehlt, das Spiel mit Körperlichkeit zu drehen. Wir hatten keine Klarheit mehr in den Aktionen.“

„Dann haben wir ein Herzschlagfinale!“ – Rot-Weiss Essen

Auch nach dieser Niederlage spendeten sie Trost: Cedric Harenbrock und seine Teamkollegen bedankten sich nach der 1860-Partie bei den mitgereisten Fans. (Foto: Endberg)

Der Gegner:​


Zum Drittliga-Endspurt verlieren die „Löwen“ den Biss. Vier Spiele in Serie ohne Sieg haben das Abstiegsgespenst zurück an die Grünwalder Straße gelockt. Fünf Punkte trennen 1860 vom Halleschen FC und damit vom ersten Abstiegsrang. Ein Polster, das zwei Spiele vor Saisonende fast reichen sollte, aber eben nur fast.

Sollten die Münchner die Partie bei Rot-Weiss Essen verlieren und Halle gegen Arminia Bielefeld (Sa., 14.00 Uhr, SchücoArena) sowie Mannheim gegen Sandhausen (Sa., 16.30 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gewinnen, beträgt der Abstand nur noch zwei Zähler und es kommt zu einem spannenden Abstiegskampf-Finale am letzten Spieltag. An diesem treffen die „Löwen“ übrigens auf den direkten Konkurrenten aus Bielefeld (Sa., 18. Mai, 13.30 Uhr). Diese Rechenspiele kann sich der TSV jedoch getrost schenken, sollte ein Auswärtsdreier bei RWE eingefahren werden, denn dann ist der Klassenerhalt auch rechnerisch beschlossene Sache.

„Dann haben wir ein Herzschlagfinale!“ – Rot-Weiss Essen

Himmel oder Hölle: Die „Löwen“ um Jesper Verlaat (3. v. l.) könnten mit drei Punkten den Klassenerhalt feiern. Bei einer Niederlage droht das Abstiegsschlamassel. (Foto: Endberg)

Blickt der Fan auf die Statistik, dann wird es für die Münchner schwer mit einem Sieg, sollten sie an der Hafenstraße in Rückstand geraten: 1860 hat 17 Partien nach Rückstand verloren, nur zweimal gelang ein Remis, doch nie ein Sieg. Kein Team in der 3. Liga weist eine schwächere Bilanz in diesem Bereich auf.

Kurios ist diese Bilanz allemal im Hinblick auf die in Summe gesammelten Gegentore. 1860 stellt nämlich mit 40 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr der 3. Liga und das als Tabellenvierzehnter. Mit ein Grund für diese Platzierung ist mit Sicherheit die magere Torausbeute: 39 Buden durften „Löwen“-Fans in dieser Saison bisher bejubeln, das sind die drittwenigsten im Ligavergleich. Tore in der Fremde zu schießen, fällt dem Team von Trainer Argirios Giannikis besonders schwer, lediglich 15 Buden wurden in 18 Auswärtsspielen erzielt.

Apropos Giannikis! Für den Trainer der „Löwen“ kommt es zur Rückkehr an eine frühere Wirkungsstätte. Der 43-Jährige, der in München im Januar die Nachfolge von Maurizio Jacobacci angetreten hatte, stand zwischen Oktober 2017 und April 2018 bei RWE an der Seitenlinie.

Der in Nürnberg geborene Giannikis hatte damals die Rot-Weissen in der Regionalliga West in einer schwierigen tabellarischen Situation übernommen und in 13 Liga- sowie drei Pokalspielen einen Punkteschnitt von 1,88 erreicht. Die gemeinsame Zeit an der Hafenstraße endete wenige Wochen nach der Bekanntgabe des Wechsels von Giannikis am Saisonende zum VfR Aalen in die 3. Liga vorzeitig.

Giannikis muss gegen RWE auf Fabian Greilinger (5. Gelbe Karte), Phillipp Steinhart (muskuläre Probleme), Valmir Sulejmani (muskuläre Probleme) verzichten.

Letzte 07 Duelle:​

  • 06. Februar 2024: 1860 – RWE (2:0)
  • 14. Mai 2023: RWE – 1860 (2:2 | Tore RWE: Harenbrock, Engelmann)
  • 14. November 2022: 1860 – RWE (1:1 | Tor: Bastians)
  • April 2007: RWE – 1860 (0:2)
  • November 2006: 1860 – RWE (2:0)
  • Mai 2005: 1860 – RWE (0:0)
  • 24. November 2004: RWE – 1860 (0:0)

Der Schiedsrichter:​


Alexander Sather pfeift die Partie in Essen. Der 37-jährige Bundesliga-Schiedsrichter aus Grimma leitet sein siebtes Drittliga-Spiel in dieser Saison. Ihm assistieren Julius Martenstein (32, Cölbe) und Daniel Fleddermann (34, Nordhorn).

Als Vierter Offizieller kommt Timo Gansloweit (Dortmund) zum Einsatz

Das Wetter:​


Das Wetter spielt beim letzten Drittliga-Heimspiel der Saison mit! Zum Anstoß werden angenehme 22 Grad erwartet.

Übertragung:​


MAGENTA SPORT überträgt die Partie ab 18.30 Uhr live. Oliver Forster kommentiert das Match, Moderator ist Gari Paubandt. Als Experte fungiert Steven Ruprecht.

mehr von der hafenstraße:​

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