Trotz früher Führung konnte Rot-Weiss Essen im Nachholspiel gegen den 1. FC Saarbrücken am Mittwochabend den Sieg nicht über die Ziellinie bringen und stand mit einem 1:1-Remis da. Eine durchaus akzeptable Ausbeute, wie die Beteiligten nach dem Spiel befanden. In den letzten Spielen soll dennoch nun die Maximalausbeute her.

"Super Verteidigungsmentalität" und Keeper Golz​


Drei Dinge waren für den Punktgewinn bei den nicht minder formstarken Saarbrückern durchaus entscheidend: Die frühe Führung nach Eckenvariante in der Anfangsphase (6.), eine stabile Defensive sowie ein glänzend aufgelegter Schlussmann. So ließ sich der Auftritt der Essener wohl zusammenfassen. RWE sei "sehr intensiv, sehr aktiv" ins Spiel gestartet, wie Trainer Christoph Dabrowski nach der Partie bei "MagentaSport" befand. Doch wurde der Druck des FCS im Verlauf "natürlich viel größer" – am Ende so groß, dass das 1:1 fiel (69.), welches auch den Endstand bedeutete. Dass am Ende nicht alle Punkte hergeschenkt wurde, hatte dann eben viel mit Einsatz und Einstellung zu tun.

So machte Dabrowski eine "super Verteidigungsmentalität" bei seinen Mannen aus. "Das eine oder andere Mal hat auch Golz super gehalten", merkte er darüber hinaus an. Bezeichnend als der starke Schlussmann einen Kopfball kurz nach dem Seitenwechsel mit dem Kopf parierte (47.). "Aus kurzer Distanz bleibt da nicht viel übrig", schmunzelte der 25-Jährige. Er stand stellvertretend für die Leidenschaft aller Rot-Weissen auf dem Feld. "Was eine Bereitschaft und Energie sie reinbringen. Dann kann ich damit sehr gut leben", ordnete Dabrowski den Punkt ein. Zudem dürfe man "nicht vergessen, was wir für Verletzungen hatten." Tatsächlich fehlten mit Kapitän Vinko Sapina und Topscorer Marvin Obuz gerade zwei Akteure, die eigentlich unersetzlich schienen.

RWE peilt vier Siege an​


So fiel die Einordnung des Remis auch durchweg positiv aus. Es war das sechste ungeschlagene Spiel in Serie für die Essener, die auf Platz 5 liegend drei Punkte an den drittplatzierten SC Preußen Münster heranrücken konnten – wobei sie das klar schlechtere Torverhältnis aufweisen. Das Unentschieden bedeute "dass wir einen Punkt mehr haben. Ich rechne mit einem Pluspunkt. Das bedeutet, dass wir vier Spiele haben, und wir wollen jedes Spiel gewinnen. Dann schauen wir, was am Ende auf der Tabelle steht", forderte der Coach und schlug damit in dieselbe Kerbe wie Matchwinner Golz. Zwar habe die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet "gerne mehr gehabt, aber am Wochenende können wir wieder drei Punkte holen".

Dies soll auch für den Schlussmann fortan immer der Fall in allen vier Partien gegen Ingolstadt, Sandhausen, 1860 und Lübeck sein. "Wir wissen, dass es nicht einfach ist. Von den vier Spielen müssen wir wahrscheinlich vier gewinnen", gab Golz vor. Eine klare Marschroute also, die bei den vorjährigen Aufsteigern ausgerufen wird. "Bis zum Schluss", so Dabrowski, wolle das Team, "dass unsere Fans die Möglichkeit haben, zu träumen." Mit einer solchen Einsatzbereitschaft wie am Mittwoch gegen Saarbrücken dürften in den letzten Spielen zumindest noch einige Zähler zu holen sein.

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