32-jähriger Mittelfeldspieler läuft auch in der nächsten Saison für RWE auf.
Eisfeld hilft mit seiner Erfahrung. Das Kind des Ruhrgebiets meint augenzwinkernd: „Bin fast wie der Papa des Teams!“ (Foto: Endberg)
Neben den ohnehin noch vertraglich gebundenen Andreas Wiegel (32) und Torhüter Ole Springer (32) steht seit wenigen Tagen fest, dass mit Thomas Eisfeld auch der dritte Ü30-Profi im Kader über das Saisonende hinaus für Rot-Weiss Essen auflaufen wird. Der 32-jährige Mittelfeldspieler kam bei der Einigung mit den RWE-Verantwortlichen sogar einer Option zuvor. Vor dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04 sprach „Thommy“ Eisfeld im Interview nicht nur über seine Vertragsverlängerung.
Hallo Thomas! Mit dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04 endet für euch eine Englische Woche. Wie findest Du es, so viele Spiele in kurzer Zeit zu bestreiten?
Thomas Eisfeld: Als Fußballer findet man das natürlich super. Englische Wochen bedeuten schließlich mehr Wettkämpfe und weniger Trainingseinheiten. Nur, dass wir dabei zwei Auswärtsspiele nacheinander innerhalb weniger Tage hatten, war bei der kürzeren Regenerationszeit nicht ganz optimal.
Wie nutzt Du in der Regel die Zeit im Mannschaftsbus oder im Hotel?
Ich merke schon, dass ich mittlerweile grundsätzlich mehr Zeit benötige, um mich zu erholen, als es noch mit 18 oder 19 Jahren der Fall war. Ich benutzte dann gerne die Sauna oder das Kältebecken, außerdem radele ich die Belastung aus. Während der Busfahrt sitzen wir schonmal zusammen und spielen Karten oder schauen einen Film. Das entscheiden wir spontan.
Während kein anderer Klub in Heimspielen mehr Punkte als RWE geholt hat, steht in der Auswärtstabelle ein Mittelfeldplatz zu Buche. Ist das noch der Unterschied zu den Teams ganz oben in der Tabelle?
Das denke ich schon. Wobei es, glaube ich, fast alle Teams betrifft, dass man sich in den Heimspielen etwas leichter tut. Obwohl wir nach dem Jahreswechsel mehr Partien in der Fremde hatten, haben wir auswärts nicht häufiger verloren als noch vor der Winterpause.
Elf Treffer in drei Saisons! Schon jetzt erzielte Eisfeld für RWE so viele Treffer, wie in sechs Jahren beim VfL Bochum. (Foto: Höft)
Beim Erfolg in Mannheim standen – mit Ausnahme von Moussa Doumbouya – ausschließlich Spieler in der Startelf, die schon in der vergangenen Saison für RWE am Ball waren. Spricht das für die Entwicklung des Teams?
Absolut. Man merkt, dass wir in den Spielen unsere klaren Prinzipien durchziehen. Jeder Spieler weiß, was von ihm auf dem Feld gefordert ist. Auch Jungs, die zuvor nicht ganz so viel zum Einsatz kamen, fügen sich nahtlos ein. Wir haben einen super Zusammenhalt im Team. Jeder ist bereit, alles für seine Mitspieler zu geben.
Du wirst auch über das Saisonende hinaus Teil des Kaders sein. Was hat Dich von einem Verbleib an der Hafenstraße überzeugt?
Ich habe einfach Bock auf RWE und darauf, die eingeschlagene Entwicklung weiter voranzutreiben. Im Kader bin ich einer der Älteren, fast schon so etwas wie der Papa des Teams. (lacht) Meine Erfahrung gebe ich sehr gerne an unsere jungen Spieler weiter. Fußballerisch habe ich das Gefühl, dass ich dem Team noch weiterhelfen kann – und zwar unabhängig davon, ob ich in der Startelf stehe oder von der Bank komme. Außerdem fühle ich mich mit meiner Lebensgefährtin Geraldine im Ruhrgebiet sehr wohl. Wir wollen hier sesshaft werden. Wir wohnen derzeit noch in Bochum, befinden uns allerdings auf der Suche nach Eigentum.
Du bist mit Deiner Vertragsverlängerung sogar einer möglichen Option zuvorgekommen. Warum?
Die Gespräche mit Marcus Steegmann waren ehrlich und direkt. Die Karten lagen offen auf dem Tisch. Das habe ich so in meiner Laufbahn nicht ganz so oft erlebt. Entgegen einiger Medienberichte hätte die Vertragsklausel wahrscheinlich gegriffen. Weil die Verantwortlichen aber klar über meine angedachte Rolle gesprochen haben und mir auch Optionen für die Zeit nach meiner aktiven Zeit aufgezeigt haben, war es für mich keine Frage, dass ich bei der Vertragsverlängerung dem Verein entgegenkomme.
Feine Technik und hohe Passqualität zeichnen den Rechtsfuß aus. (Foto: Endberg)
Wie oft hast Du schon bei Felix Götze und Cedric Harenbrock nachgefragt, wann auch die beiden verlängern?
Es bleibt nicht aus, dass innerhalb des Teams solche Themen aufkommen. Erst recht, wenn von außen Unruhe mit Berichten reingebracht wird, wer mit wem angeblich gesprochen oder nicht gesprochen hat. Felix und Cedi sind beide Leistungsträger. Ich bin auch davon überzeugt, dass beide wissen, was sie an RWE haben. Felix und Cedi sind außerdem im besten Fußballeralter und stehen nun vor der Situation, die für sich beste Entscheidung zu treffen. Ich hoffe natürlich, dass ich auch in der nächsten Saison mit beiden auf dem Platz stehen werde.
In den zurückliegenden Partien seid Ihr wieder näher an den Relegationsplatz herangekommen. Was ist in dieser Spielzeit noch möglich?
Wir spielen bislang eine sehr gute Saison. Wir machen uns aber keine Gedanken darum, was noch kommen könnte. Wie schnell sich die Situation verändern kann, sieht man unter anderem an Dynamo Dresden. Wir sind bisher sehr gut damit gefahren, uns allein auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren. Wozu es dann am Ende reicht, wird man sehen.
Was erwartest Du für das Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04?
Ingolstadt ist eine gute und robuste Drittliga-Mannschaft, die gegen jeden Gegner in der Liga gewinnen kann. Das haben wir auch beim 1:2 im Hinspiel zu spüren bekommen, als uns der FCI ein wenig abgekocht hat, indem unsere Fehler in der Anfangsphase effektiv ausgenutzt wurden. Nun spielen wir zu Hause. Es ist klar, dass wir mit unseren Fans alles dafür geben werden, die Punkte bei uns zu behalten.
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