Der SSV Jahn hat es verpasst, die Tabellenführung zurückzugewinnen. Im bayerischen Derby gegen den 1860 München mussten sich die Regensburger am Sonntag mit einem 1:1 (0:0) begnügen. Schröter erzielte in einem ruppigen Spiel die Führung, Joker Huth dann den Ausgleich. Damit rangieren die Rot-Weißen nun auf dem zweiten Platz. Die Löwen dagegen machten einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt, haben nun zehn Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge.

Lakenmacher vergibt Hochkaräter zu Beginn​


Während Jahn-Coach Joe Enochs der gleichen Mannschaft wie in der Vorwoche vertraute, baute 1860-Trainer Argirios Giannikis seine Anfangself auf zwei Positionen um. Steinhardt und Zwarts, für den 1860 bei einem Einsatz dem Vernehmen nach rund 50.000 Euro an Ex-Klub Regensburg hätte zahlen müssen, fehlten. Dafür bekamen Rieder und Lakenmacher eine Chance, Münchens Hauptübungsleiter von sich zu überzeugen.

Und Letztgenannter hätte in den Anfangsminuten gleich schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nach einer sehenswerten Kombination stand Lakenmacher frei vor dem Keeper, doch Gebhardt parierte glänzend (4.). Sowieso machten die Gäste zunächst den griffigeren Eindruck. Der SSV brauchte im mit 15.210 Zuschauern ausverkauften Jahnstadion seine Zeit, um in die Partie zu finden, weil die Giannikis-Schützlinge clever verschoben und die zweiten Bälle gewannen. Und so blieben die Münchner am Drücker. Eine Hereingabe von Schröter setzte der mitaufgerückte Kwadwo auf das Tornetz (24.).

Die erste "Torannäherung" der Hausherren stellte ein Verzweiflungsschuss von Kother aus 35 Metern dar (29.). Ein weiterer Abschluss des Flügelspielers vom Sechzehnereck nur wenig später sah schon gefälliger aus, flog jedoch auch ein paar Meter am Gehäuse vorbei (38.). Mit der Zeit kamen die Gastgeber mehr auf, auch wenn die ganz großen Chancen auf Seiten der Rot-Weißen noch ausblieben. Daher ging es mit einem 0:0 in die Kabinen.

Schröter legt vor, Huth gleicht aus​


Im zweiten Durchgang wurde das Derby ein wenig ruppiger, viele Nickeligkeiten und Fouls bestimmten das Geschehen in den ersten Minuten. So zum Beispiel bei einem unnötigen, überharten Einsteigen von Bulic, der an der Seitenlinie Kwadwo weggegrätscht hatte und dafür den gelben Karton sah (51.). Nur eine Minute später durften die 1860-Fans jubeln. Einen mustergültig ausgespielten Konter vollendete Schröter mit einer Finte und einem trockenen Abschluss in die kurze Ecke zum 1:0. Und fast hätten die Löwen den zweiten Treffer folgen lassen. Doch der Kopfball von Glück nach einem Freistoß klatschte nur an den Querbalken (57.).

Auf der anderen Seite stand Schönfelder im Mittelpunkt, der eine präzise Flanke brachte. Am zweiten Pfosten kam Ganaus an den Ball, der das Spielgerät aus spitzem Winkel jedoch ans Außennetz jagte (65.). In aussichtsvollerer Position stand 1860-Stürmer Lakenmacher, der nach einem Sololauf von Joker Nankishi völlig blank vor Gebhardt auftauchte, den Keeper aber aus wenigen Metern anschoss (73.). Aus dem Nichts dann aber das 1:1 – eine Ecke von Kother köpfte der eingewechselte Huth ein (81.). Kurz vor Ende der regulären Spielzeit hätte Innenverteidiger Breunig fast das 2:1 nachgelegt (89.). Weil bei beiden Teams in der Nachspielzeit die Körner fehlten, blieb es beim Unentschieden.

Durch das Remis konnte Regensburg nicht zurück auf Platz eins springen. Am nächsten Spieltag besteht dann aber die Möglichkeit, sich den Platz an der Sonne zurückzuerobern. Dann gastiert der SSV Jahn beim Primus Ulm. Der TSV 1860 München kann so gut wie sicher eine weitere Saison in Liga 3 planen. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt bei noch fünf verbleibenden Partien zehn Zähler. Die Löwen erwarten dann am Samstag den 1. FC Saarbrücken.

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